Dr. Petia Kiene

27. Oktober 2025

Im Oktober möchten wir euch Petia vorstellen: Seit April 2018 ist sie bei AGAPLESION tätig. Sie hat die organisatorische Leitung des Brustzentrums am AGAPLESION Markuskrankenhaus in Frankfurt inne und ist Oberärztin in der Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie.

1. Welche Botschaft möchtest du den Frauen bei AGAPLESION mit auf den Weg geben?              
Traut euch, laut zu denken, Raum einzunehmen und mutige Entscheidungen zu treffen. Wir wollen in allen Lebensbereichen perfekt sein – als Mütter, Partnerinnen, Töchter, Kolleginnen, Freundinnen und Vorgesetzte. Karriere und Familie schließen sich nicht aus, doch dafür braucht es ein gutes Netzwerk, klare Prioritäten und den Mut, sich nicht ständig rechtfertigen zu müssen.

2. Auf dem Weg gelernt – welche Hürden musstest du nehmen, welche Ereignisse haben dich stark gemacht?                                                                                                                                    
Auf meinem Weg habe ich gelernt, dass Fachwissen und Engagement sehr wichtig sind, aber allein nicht immer ausreichen. Es braucht zusätzlich Durchhaltevermögen, Mut zur eigenen Stimme und ein gutes Gespür für Menschen. Anfangs dachte ich, die größte Herausforderung sei es, mich in der männerdominierten operativen Medizin zu behaupten, ohne meine eigene Art zu verlieren. Überraschenderweise waren es jedoch vor allem Frauen in Führungspositionen, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Viele hatten sich stark an männliche Führungsstile angepasst, was mich wachgerüttelt hat. Ich habe mir vorgenommen, meinem eigenen Stil treu zu bleiben, klar zu kommunizieren und Entscheidungen mit Selbstvertrauen zu treffen.

3. Was wünschst du dir bei AGAPLESION in Bezug auf die Frauenförderung noch?                       
Ich wünsche mir, dass Frauenförderung nicht als Sondermaßnahme betrachtet wird, sondern als Selbstverständlichkeit. Es braucht sichtbare Vorbilder, gezielte Entwicklungsmöglichkeiten und manchmal einfach jemanden, der sagt: „Ich sehe dein Potenzial, geh diesen nächsten Schritt.“ Außerdem wünsche ich mir, dass wir Frauen den Rücken noch stärker freihalten, zum Beispiel durch individuelle Teilzeitmodelle in Führungspositionen. Wir brauchen eine ganzheitliche Verwirklichung und dürfen uns nicht nur für Arbeit und Familie, sondern auch für unsere Herkunft, soziale Strukturen und weitere Projekte begeistern. Das inspiriert uns, über den Tellerrand hinauszudenken.

Dr. Petia Kiene